Geschichte und Gründung

Nach der Währungsreform 1948 und der Bildung der ersten deutschen Regierung nach dem 2. Weltkrieg im Jahre 1949 zeichnete sich langsam das Ende einer Zeit ab, die den Menschen unsagbares Leid und Entbehrungen gebracht hatte. Die akute Wohnungsnot, hervorgerufen durch die Folge des Krieges sowie die Zerstörung vieler  Städte war einer der Hauptpunkte für den Beginn eines Neuanfangs. Alle Menschen wollten damals ohne Ausnahme mithelfen ein neues Deutschland zu schaffen.

Dies haben sich sicher auch die Männer und Frauen gesagt, die den Ortsverein Othfresen gegründet haben. Es waren 27 Männer und Frauen, die am 28.04.1951 zur Gründerversammlung erschienen waren, zusammengerufen von Herrn Julius Ahrens. Am gleichen Abend wurde ein arbeitsfähiger Vorstand gewählt. Zum 1. Vorsitzenden wurde Herr Wilhelm Ahrens vom Posthof, zum 2. Vorsitzenden Herr Julius Ahrens ernannt. Der weitere Vorstand setzte sich aus den Herren Alfred Ahlburg, Ferdinand Blumenberg und August Heinemann zusammen.

Alle Versammlungsteilnehmer, insbesondere der Vorstand, waren sich im Klaren, dass mit der Gründung auch große Erwartungen in den Verein gesetzt wurden. Die von der Regierung erlassenen Gestzte und Verordnungen, die den Haus- und Grundbesitz betrafen, mussten angewandt und umgesetzt werden. Das neu geschaffene Soforthilfegesetz, das Bundeswohnungsgesetz ( Zwangsbewirtschaftung von Wohnraum ) und das Lastenausgleichsgesetz, nur um die wichtigsten zu nennen, kamen auf die Haus- und Grundbesitzer zu.

Der Vorstand musste sehr schnell feststellen, dass zur Regelung aller Fragen ein Fachmann als Berater für den Verein erforderlich war. Außerdem mussten organisatorische und geschäftliche Dinge innerhalb des Vereins geregelt werden.

Für die schon bestehenden Haus- und Grundbesitzervereine im Kreis war RA Dieber aus Wiedelah als Berater tätig, so lag es nahe ihn auch für den neu gegründeten Verein in Othfresen zu verpflichten. Herr Dieber übernahm diese Aufgabe und war Rechtsberater des Vereins bis zu seinem Tode im Jahre 1960. Als Nachfolger übernahm dann Herr RA Ibler aus Bad Harzburg diese Aufgabe, der den Verein bzw. den Kreisverband bis zum Jahre 1989 in allen Rechtsfragen betreute.

Ab 1989 übernahm Herr RA Bodo Kramer die Rechtsberatung des Kreisverbandes bzw. der angeschlossenen Ortsvereine. Der Verein wurde im Laufe der Zeit stärker, neue Aufgaben stellten sich, der Landes- und Bundesverband der Haus- und Grundeigentümer wurde ins Leben gerufen. Ab 1950 entwickelte sich das sogenannte Wirtschaftswunder, Wohnungsbaugesellschaften wurden gegründet, Bauland wurde erschlossen und Anfang der 60er Jahre wurden auch hier in Othfresen die ersten Eigenheime gebaut. Es folgte die Festsetzung der ersten  Einheitswerte nach dem 2. Weltkrieg im Jahre 1964, wo der Verein zur Erstellung der umfangreichen Fragebögen seinen Mitgliedern die größtmögliche Hilfe gewährte. Es wurden dafür eigene Sprechstunden eingerichtet. Hervor getan hat sich damals Herr Friedrich Riemenschneider, dem aufgrund seiner Verdienste im Jahre 1969 die Ehrenmitgliedschaft verliehen wurde.

Die Aufgaben des Vereins und sein Bemühen waren immer, und werden es immer sein, die Rechte und Pflichten des Haus- und Grundbesitzes zu wahren und seine Mitglieder zu beraten.

Chronik:

28.04.1951: Gründung des Haus- und Grundbesitzervereins Othfresen.